#04 Wild, grün und frei

Das ist das Ergebnis eines kleinen Abendspaziergangs neulich … Im Uhrzeigersinn: Brunnenkresse, Wald-Sauerklee, Knoblauchsrauke, Klettenlabkraut, Löwenzahn, Thymian und in der Mitte noch der Spitzwegerich. Zuhause landete alles in einem wunderbaren Wildkräutersalat. Wo für mich bis vor kurzem nur undefinierter Wildwuchs im Wald war, da eröffnet sich plötzlich eine ganz neue Welt an Geschmäckern, an grüner Vielfalt, an saftigem Leben. Inzwischen gehe ich nur noch staunend und voller Appetit durch den Wald, so wie andere wahrscheinlich an einem prall gefüllten Buffet entlanggehen (und statt eines Tellers habe ich jetzt immer ein Stofftäschchen dabei). Ein echtes Geschenk der Natur. Greift zu, wenn ihr draußen seid! 

Ich persönlich nehme diese besondere, schwierige Zeit gerade auch als sehr wertvoll und fruchtbar wahr: Neues entsteht, verloren Geglaubtes taucht wieder auf, bislang feste Anker lösen sich … So vieles kommt in Bewegung. So konnten die Wildkräuter zu mir finden, ich habe wieder angefangen zu laufen, meine Meditationspraxis hat eine neue Qualität bekommen und Entscheidungen wurden möglich. Ich hoffe, dass auch für euch etwas Positives aus dieser Zeit entsteht.Ende Juni hat die kreative Zwangspause für mich ein Ende und meine Kurse finden endlich wieder statt! Ich freue mich sehr auf die Menschen, den Austausch, die gemeinsame Zeit. Und dann gibt es auch gleich Neuigkeiten: zwei Veränderungen, die beide ganz natürlich aus dem lebendigen Fluss meines Lebens entstanden sind und die mir deshalb sehr am Herzen liegen.

Die eine betrifft meine Kurse und hat damit zu tun, dass meine eigene Achtsamkeitspraxis sich immer weiter vertieft und mir mein unperfektes Üben dieser Haltung im Alltag nach und nach immer mehr innere Ruhe und Kraft schenkt. Deshalb freue ich mich besonders, Anfang Januar 2021 einen besonderen Fastenkurs mit Schwerpunkt Achtsamkeit auf dem Bio-Fastenhof Behm anzubieten. Hier ist Raum für Meditation und Stille, Übungen an Körper und Geist unterstützen den Blick nach innen, das Ganz-bei-sich-Sein. (Keine Sorge, wir schweigen nicht die ganze Woche – nur einfach jeden Tag eine ganze schöne stille Weile lang …) Auch mein Abendkurs, der meine Kurse auf dem Fastenhof begleitet, widmet sich zukünftig noch mehr dem bewussten, behutsamen, annehmenden Umgang mit dem eigenen Körper. Der Fokus auf den Körper öffnet auch im Geist neue Erfahrungsräume.

Die andere Veränderung betrifft meinen „Lebensmittelpunkt“, wie man so schön sagt. Tatsächlich so grob in meiner Lebensmitte angekommen habe ich mich entschieden, Liebe und Leben enger zusammenzuführen und nach Berlin zu ziehen. Wer hätte das gedacht! (An die Berliner unter euch: Falls euch etwas zu Ohren kommt, worin ich wohnen könnte, vielleicht 1-2 Zimmer innerhalb des Rings … ich suche noch!)

Also, wie immer steht Veränderung an. Ich freue mich drauf!

Liebe Grüße vom Neckar,
Susanne (Suse)