#10 Spielräume

Frühling 2023 und die Jahresplanung für meine Kurse 2024 steht in weiten Teilen … Ich freue mich regelmäßig darüber, dass ich Menschen dabei unterstützen darf, ein gesünderes Leben für sich zu gestalten, und habe an jeder einzelnen Seminarwoche und jedem Kursabend große Freude. Dieses Leben ist auch für mich sehr viel gesünder als das vorige. Und doch erwische ich mich gelegentlich beim Blick in den Kalender dabei, wie ich damit hadere, dass ich terminlich so langfristig im Voraus gebunden bin. Je nach Kontext, Gemütslage und Wetter macht mich dieser Gedanke dann mal unzufrieden, mal verärgert, mal verzweifelt – das alles ist wenig hilfreich.

Inzwischen habe ich so ein kleines Lämpchen in mir, das aufleuchtet, wenn ich mich mal wieder in meinem Hadern verfange. Dann kann ich den Blick bewusst weiten und die große Freiheit sehen, die ich um die Fixpunkte herum habe. Ein gutes Dutzend intensive Seminarwochen übers Jahr verteilt, eine Handvoll weiterer Termine hier und da … und dazwischen Raum für anderes – feste Anker, die mich stützen und nähren, und großzügig Spielraum, in dem ich mich bewegen und entwickeln kann. Sowohl die Anker als auch der Spielraum speisen mein Leben. Es kann hilfreich sein, den Blick ab und zu ganz bewusst vom vermeintlichen Punkt der Blockade weg mehr auf das Feld drum herum auszurichten. Auf das, was um das Unbequeme herum in Ordnung ist und wo um dieses Unbequeme herum auch Möglichkeiten liegen, vielleicht sogar Handlungsfreiheit besteht. Das große Ganze wieder sehen.

Und was gibt es Neues? Meine Website ist umgezogen. Wo bislang noch meine digitale Visitenkarte als freie Projektleiterin zu finden war, habe ich nun Platz gemacht für das, was den Kern meiner Arbeit heute ausmacht: Fasten | Meditation | Achtsamkeit | MBSR.

Und ganz unerwartet hat sich ein neuer physischer „Spielraum“ für mich eröffnet: der Rosenwaldhof, ein stilles, charismatisches Seminarhaus mit einer langen Tradition von Retreats und Kursen rund um das Thema Achtsamkeit, gleich um die Ecke von Berlin gelegen, in wildromantischer Lage an der Havel und in der Nähe zahlreicher kleiner Seen. Zu meiner Begeisterung, an diesem wunderbaren Ort Seminare anbieten zu dürfen, gesellt sich die große Vorfreude auf den ersten Termin bereits im Juni: Vom 25.-30.6. biete ich dort gemeinsam mit meiner ebenso wunderbaren Kollegin Cornelia Lorenz wieder ein 5-tägiges MBSR-Einführungsseminar an. Es bietet einen guten Einstieg in eine eigene Achtsamkeitspraxis im Alltag, verbunden mit einer kleinen Auszeit zum Sommeranfang – und für die Berliner sogar mit 5 Tagen Bildungsurlaub. Meldet euch, wenn ihr dabei sein möchtet.

Das Seminar ist bereits das zweite seiner Art, das erste haben Cornelia und ich im vergangenen Dezember auf dem Fastenhof Behm angeboten. Mich hat damals sehr berührt, wie durch die intensive Zeit mit viel Austausch zwischen den zehn einander zunächst wildfremden Menschen Verbundenheit und Vertrauen entstanden sind – und wie sich ein Raum für tiefgreifende Erkenntnisse über das eigene Leben öffnen konnte. Einer dieser Menschen schrieb uns danach:

„Vielleicht hätte ich das schon vor 10 Jahren machen sollen. Menschen sind komplexer als man denkt. Sich Zeit für sich zu nehmen ist essentieller als ich dachte.“

Sich Zeit für sich nehmen. Sich Raum geben. Heute am frühen Morgen, mit einem Becher Kaffee in der Hand und einem weiten Blick über das friedliche Wasser vor der Küste von Rügen, hatte ich wieder mal einen dieser kleinen, kostbaren Momente der Klarheit, wie wichtig es ist, dass wir gut für uns sorgen. Der beste Moment, damit anzufangen, ist jetzt.

Liebe Grüße von der Ostsee,
Susanne (Suse)